In Memoriam

Prof. Dr. med Erich Kröger
1940 – 2021

Prof. Dr. Erich Kröger, der zusammen mit Dr. Klaus-Jörg Volkmer die Reisemedizin in Deutschland etabliert hat, gründete 1997 die DFR. Nach dem Studium der Medizin in Göttingen war er schon früh in seiner Laufbahn in zahlreichen Hilfseinsätzen international aktiv, so in Südvietnam, Bangladesh, Sri Lanka, Peru und später zahlreichen afrikanischen Ländern. Nach der Habilitation für Tropenhygiene und Öffentliches Gesundheitswesen 1972 in Heidelberg kam eine internationale Beratertätigkeit hinzu, für Hilfsorganisationen ebenso wie schließlich für die WHO. 1978, zwischenzeitlich Arbeitsmediziner, Amtsarzt und in London Absolvent des Diplomkurses für Öffentliche Gesundheit in den Tropen, übernahm er die Leitung der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf.

Während seiner Zeit in London und ohnehin durch die eigene Erfahrung der Tätigkeit im Ausland wurde ihm früher als vielen anderen klar, dass die Gesunderhaltung von Personen auf Reisen in unterschiedlichste Länder ein eigenständiger und in Deutschland kaum vertretener Sektor der Medizin war. 1988 gründete er daher zusammen mit Herrn Dr. Klaus-Jörg Volkmer das Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf, das er bis zur Übernahme durch den Thieme Verlag 2007 leitete. In dieser Zeit entstanden die wesentlichen Grundzüge, Erkenntnisse und Lehraussagen der Reisemedizin auf seine unmittelbare Initiative hin. In Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden, Universitätsinstituten, Versicherungen und der Industrie formte er ein Netzwerk, das die Reisemedizin als facettenreiches Querschnittsfach der Medizin weit jenseits einer infektiologischen Einengung definierte und lehrte. Die Gründung und Leitung der Deutschen Fachgesellschaft für Reisemedizin (DFR) folgte konsequent ab 1997.

Auch im Ruhestand lagen Prof. Kröger präventivmedizinische Themen mit Relevanz für die Öffentliche Gesundheit am Herzen, etwa bei seinem Engagement für die Dt. Seniorenunion. Er hielt engen Kontakt zu Kollegen und früheren Mitarbeitern und verstarb am 25.07.2021. Die DFR hat bereits vor 10 Jahren ihren Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler und 2020 ihre Ehrenmedaille nach ihm und Dr. Volkmer benannt und ehrt damit ihren Gründer in besonderer Weise.

Dr. med Klaus-Jörg Volkmer
1933 – 2022

Dr. Volkmer kann zusammen mit Prof. Kröger mit allem Recht als Begründer der Reisemedizin in Deutschland gelten. Beide gründeten zusammen 1988 das „alte“ CRM in Düsseldorf und arbeiteten dort arbeitsteilig – Dr. Volkmer lieferte die inhaltlichen Beiträge, die Epidemiemeldungen, die wesentlichen Verhaltensregeln, die auch heute noch, wenn auch inzwischen überholt, manchen noch in den Ohren klingen: „südlich der Alpen und östlich der Oder…“. In seinem „Epidemie-Keller“ reihten sich Dutzende von Ordnern mit Ausbruchsmeldungen aneinander. Eine ganze Generation erster Reisemediziner kannte ihn von den legendären Refresher-Veranstaltungen, zu denen er im Frühjahr und Herbst auf Tournee ging. Stets bestens vorbereitet, lange noch mit dem Diakasten unterwegs, erinnerte er zur Eröffnung immer an ein medizinhistorisches Faktum oder eine bahnbrechende Entdeckung. Und quasi gleitend war er selbst längst ein Teil dieser Medizingeschichte. In seiner Berliner Zeit hatte er für Gesundheitsämter die Aufgabe, bei Zweifeln klinisch zwischen Varizellen und Pocken zu entscheiden, um adäquate Schutzmaßnahmen zu initiieren, bevor Testergebnisse Vorlagen. Er war essentiell Kliniker und als Tropenarzt in Westafrika, später als Leitender Oberarzt im Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg mit so manchem problematischen Fall konfrontiert. Sein besonderes wissenschaftliches Interesse galt invasiven Parasitosen und ihrer Behandlung. In vielen Situationen jedoch stand er nicht im Rampenlicht, sondern kümmerte sich lieber im Hintergrund um die inhaltliche Fundierung von Projekten und Publikationen. Die DFR hat bereits vor 10 Jahren ihren Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler und 2020 ihre Ehrenmedaille nach ihm und Prof. Kröger benannt und hält den Mitbegründer der Reisemedizin in Deutschland in ehrender Erinnerung.

Dr. Ursula Mikulicz
1934 – 2016

Nach dem Studium in Göttingen, der Weiterbildung zur Kinderärztin und dem Erwerb der Tropenmedizin-, später der Betriebsmedizin-Qualifikation war Frau Dr. Mikulicz für viele Jahre als Pädiaterin in Marokko und später in der Elfenbeinküste tätig. Sie ging dann als Leiterin der Tropenmedizinischen Untersuchungsstelle zur GIZ (damals GTZ) nach Eschborn, was sie mit zahlreichen Notfällen, Repatriierungen und schwierigen sozialen Situationen unter den international eingesetzten Mitarbeitern konfrontierte. Mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen begegnete sie den ersten HIV-Patienten und erkannte früh die weitreichenden Konsequenzen dieser Erkrankung für die internationale Zusammenarbeit. In dieser Zeit wurde sie in den Vorstand der DFR gewählt, deren Stellvertretende Vorsitzende sie schließlich war. Unermüdlich knüpfte sie Kontakte zu Personen und Institutionen, erläuterte die Bedeutung einer auch wissenschaftlich fundierten Reisemedizin und setzte sich für die Anerkennung einer Zusatzweiterbildung Reisemedizin ein. Nach dem Ende ihres ärztlichen Wirkens knüpfte sie Kontakte zu einer nahen Hauptschule und verhalf zahlreichen Schülern, oft solchen mit Migrationshintergrund, durch Coaching und das beharrliche Ansprechen von Unternehmen zu einem Praktikum oder zu einer Lehrstelle zu Zeiten, als dies keine Selbstverständlichkeit war.

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